Negroni

Anfang des 20. Jahrhunderts stand die italienische Aperitifkultur bereits in voller Blüte. Kein Wunder, denn zahlreiche der heute weltweit geschätzten Zutaten für Aperitifs stammen aus Italien, darunter eine große Auswahl an Wermuts sowie zahlreiche Amari (Bitterliköre). Ein bekannter Aperitif dieser Zeit ist der Americano aus Wermut, Campari und Soda.

Glas

  • 1 SOF / Tumbler

Zutaten
  

  • 30 ml Gin
  • 30 ml Wermut (rot, süß)
  • 30 ml Campari
  • Garnitur: Orangenzeste

Zubereitung
 

  • Alle Zutaten mit Eiswürfeln in ein Glas geben und verrühren.
  • Mit einer Orangenzeste garnieren.

Video

Tipp

Negroni hat an Beliebtheit gewonnen. Er zeichnet sich dadurch aus, dass auf farblose bis gold-gelbe Bitterliköre und Wermuts zurückgegriffen wird.

Der Legende nach bestellte der Graf Camillo Negroni 1919 in einer florentinischen Bar seinen Americano etwas kräftiger, und der Bartender Fosco Scarselli ersetzte das Sodawasser durch Gin. Bald schon bestellten andere Gäste den Drink des Grafen und er wurde als „Negroni“ bekannt. Eine nette Geschichte, aber wie so oft ist sie nicht eindeutig belegt. Außerdem ist unklar, wie der servierte Drink sich zusammensetzte. Enthielt die ursprüngliche Version vielleicht Soda und Gin, wie es einige frühe Rezepte andeuten? Wurden die Mengen der einzelnen Zutaten vielleicht reduziert? Wir wissen es nicht.

Zudem ist Negroni in Italien kein seltener Familienname, und so beanspruchen noch einige andere die Patenschaft für den Namen des Cocktails oder verlegen den Entstehungsort des Drinks gar nach Afrika oder Amerika.

Es bleibt also Spekulation, wo und wie der Negroni genau entstanden ist. Es ist sogar möglich, dass ähnliche Drinks an verschiedenen Stellen unabhängig voneinander entstanden sind. Es wird davon ausgegangen, dass der Boulevardier aus Bourbon, Wermut und Campari älter ist als der Negroni. Tatsächlich finden sich auch weitere ältere Rezepte, die Gin, Wermut und Bitterliköre unter anderen Namen kombinieren.

Heute zählt der Negroni zu den Ikonen der Cocktails und kann als eigene Kategorie verstanden werden. Denn die gleichberechtigte Kombination aus Spirituose, Wermut und Bitterlikör bietet eine fantastische Grundlage für Experimente. Ersetze einfach den Gin durch Aquavit, Genever oder Mezcal, spiel mit verschiedenen Weinaperitifs oder probiere dich durch verschiedene Amari wie Camela, Campari oder Aperol. Klassischerweise wird für den Negroni ein roter, süßer Wermut (Rosso/Rouge) verwendet, aber auch Varianten mit süßem, weißen Wermut (Bianco/Blanc) oder einem trockenen Wermut (Dry) sind lohnenswert.

Ein weiterer bekannter Negroni-Twist ist der Negroni Sbagliato, bei dem statt Gin Schaumwein verwendet wird. Damit ist er eigentlich schon wieder näher mit einem Americano oder einem Spritz verwandt als mit dem Negroni. In den letzten Jahren hat der sogenannte Blonde Negroni oder White Negroni an Beliebtheit gewonnen. Er zeichnet sich dadurch aus, dass auf farblose bis gold-gelbe Bitterliköre und Wermuts zurückgegriffen wird.

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